„Dass wir frey seyen und wöllen sein." Bauernkrieg und Bauernparlament im Allgäu
Reproduktion von einer Vorlage aus dem 19.JahrhundertKulturamt Kempten in Kooperation mit dem Heimatverein Kempten e.V. und dem Heimatbund Allgäu e.V. im Rahmen der Sonderausstellung "Zeitenwende 1525" aus der Veranstaltungsreihe Bewegter Donnerstag
Im großen Bauernkrieg von 1525 war eine der zentralen Forderungen der revolutionären Bauern zukünftig nicht mehr leibeigen, sondern frei zu sein.
Das Allgäu war im Frühjahr und Sommer 1525 einer der Brennpunkte der ersten deutschen Revolution. Sie begann mit dem Sonthofer Tag und verband sich rasch mit der Erhebung der fürstäbtlich-Kemptener Bauern. Die Allgäuer organisierten sich als Allgäuer Haufen und schlossen sich mit den Bauern vom Bodensee und Oberschwabens zur Christlichen Vereinigung zusammen. Aus ihr formierte sich ein frei gewähltes Bauernparlament, das in Memmingen im März 1525 tagte, mit den „Zwölf Artikeln“ Grund- und Freiheitsrechte proklamierte und mit der Bundesordnung eine Verfassung beschloss.
Der Vortrag beleuchtet Ursachen, Entstehung, Leistung und Scheitern der Revolution von 1525.
Das Stadtarchiv Memmingen besitzt zwei Ausgaben der Zwölf Artikel 1525: Straßburg: W. Köpfel 1525 und Augsburg: M. Ramminger 1525 (vgl. Helmut Claus: Der deutsche Bauernkrieg im Druckschaffen der Jahre 1524-1525, Gotha 1975, Nr. 13 und 4). Ausgaben der Zwölf Artikel und der Bundesordnung der oberschwäbischen Bauernschaft finden sich verschiedenen Staats- und Landesbibliotheken.