Das Bewusstsein gibt uns mit seinen eigentümlichen Eigenschaften bis heute ein großes Rätsel auf. Wir haben unter anderem subjektive Erlebnisgehalte qualitativer Natur wie zum Beispiel ein individuelles Schmerzempfinden nach einem Beinbruch oder eine besondere Ergriffenheit beim Hören unseres Lieblingsliedes. Diese Erlebnisgehalte sind privat: Niemand außer uns selbst kann wissen, wie es sich für uns genau anfühlt, sie zu haben. Und wir können uns mit unserem Bewusstsein mental auf Objekte beziehen – unter anderem auf solche Objekte wie Einhörner oder Meerjungfrauen, die es in der physischen Welt gar nicht gibt.
Wie passen diese Eigenschaften in eine Welt, die, folgt man der Physik, ausschließlich aus solchen Bausteinen besteht, die unbewusst sind, keine neuen Welten im Geiste kreieren können und die im Gegensatz zu unserem eigenen Bewusstsein objektiv zugänglich und quantitativ beschreibbar sind? Darum dreht sich im Kern das berühmte Leib-Seele- bzw. Körper-Geist-Problem, das die Philosophie seit der Antike beschäftigt: In welchem Verhältnis stehen das Mentale und das Physische, stehen Geist und Materie zueinander? Alle bis heute gegebenen Antworten auf das Leib-Seele-Problem haben mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Warum das so ist, werden wir in diesem Kurs behandeln.